BLACK LUNG

Die Geschichte von BLACK LUNG ist schwer zu erzählen ohne die einer anderen Band zu erwähnen. Beginnen wir also bei Baltimore’s Best: THE FLYING EYES, die 2014 ihre Europa-Tournee mit 60 Shows gerade hinter sich gebracht und mit „Lowlands“ ihr bisheriges Meisterwerk eingespielt hatten. Eine Band, die von ihren Fans getragen und live gefeiert wird. Kaum zuhause, legte das Quartett letzte Hand an ein eher ungewohnt psychedelisches Folkrock-Album an. Doch dann brauchte man erst einmal Abstand und THE FLYING EYES mussten ruhen, um nicht zu implodieren.

2014, ein Rekordwinter in Baltimore mit Tiefsttemperaturen und meterhohen Schneewehen zwang Elias Schutzmann (dr) und Adam Bufano (git) schnell wieder in den Proberaum und man hatte ungewohnt viel Zeit, steckte voller Ideen und musikalischer Energie. Mit Dave Cavalier (voc/git) fanden sie das fehlende Glied, um Neues zu schaffen. Etwas, dass sich schnell besonders und anders anfühlt: BLACK LUNG!

Zwei Gitarren, runtergestimmt und schwer. Ein Bass ist hier unnötig. Es groovt, rollt und es entstehen Songs, die zwischen dem rohen Blues-Rock der BLACK KEYS und den ehrwürdigen Riffs von SLEEP pendeln. Trotz aller Schwere bleibt die Produktion transparent. Psychedelische Gitarrenwände, noisy flirrende Gitarrensounds, heavy Riffs und gleichzeitig eine Leichtigkeit und schwebende Melodien.

Das Debüt war eine große Überraschung und festigte aber auch die Band als solche, die sich vom „Mutterschiff“ etablieren konnte und mit „See The Enemy“ (2016) ein großes Album hinterher schiebt.

Das VISIONS Magazin attestiert dem Sound eine „NICK CAVE-Atmosphäre und schwarzen, melancholischen Soul im Stil von THE AFGHAN WHIGS.“ Dunkel und doch mit einem gewissen Hauch Pop. Majestätisch erhaben. Schwarz und weiß. Ein Song wie „Black Rainbow“ von ST. VINCENT, scheint nach diesen Gitarrenwänden gebettelt zu haben und wird in diesem Sound zu etwas Eigenem, zu einem BLACK LUNG Song.

BLACK LUNG erschaffen quasi aus dem Nichts heraus ein beschwörendes Klangbild, in dem alle Zutaten auf wundersame Weise zusammenwirken und einen Sog erzeugen, der Stoner Rock, Grunge und Doom in sich vereinigt, aber keinem der Drei den Vortritt lässt!“ (Classic Rock)